Christ König

Christ König - Offb 1,5b-8




Was das Buch

der Offenbarung ins Wort bringt,

klingt wie ein Glaubensbekenntnis,

das alles Wesentliche, was unseren

Glauben betrifft, ins Wort bringt.


Es sind vor allem doch

die letzten Worte der heutigen Lesung,

die wie ein Paukenschlag auf mich

einwirken: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist, der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.“ (Offb 1,8)


Das ist wie

die Stunde der Wahrheit.

Jetzt kommt ans Licht, was

schon immer gesagt wurde,

gesagt werden musste und

sich am Ende dieser Zeiten

bestätigen wird, dann,

wenn sich unser Gott

zeigen wird – allen vermeintlich Mächtigen und Einflussreichen dieser Welt und auch uns.


Die Zeilen gelten

unverrückbar. Sie haben

für mich ein solches Gewicht,

dass ich sie einfach nicht zur Seite schieben, sie nicht ignorieren kann – und auch nicht muss. Im Gegenteil.


Hinter ihrer Klarheit

und Eindeutigkeit

verbirgt sich sehr viel

Emotion und Leidenschaft.


Es ist die Liebe, die sich

hinter ihnen verbirgt,

und die es schon immer

zu entdecken galt in

der Beziehung zwischen

Gott und Mensch.


Es ist ein liebender Gott,

der sich uns auch am Ende

dieser Zeiten zeigen wird.


Seine Liebe hat

schon lange zuvor

ein Gesicht bekommen,

das Gesicht des Mannes

aus Nazareth, den wir heute

in unserer Kirche als

den wahren König der Welten

verehren.


Was ihn von den vielen

anderen Herrschern dieser

Welt unterscheidet?


Das ist, dass sein Königtum

nicht von dieser Welt ist –

noch niemals war.


Sein Königtum ist

das Königtum des Himmels,

der sich über uns allen ausbreiten will

und das uns eben zu jenen Menschen macht, die ganz und gar diesem Gott angehören, sowie er zu uns steht, gehört und sich für uns von Anfang an entschieden hat.


In diesem König wurzelt

unsere ganze Existenz.

Es ist dieser König, der über

Leben und Tod entscheiden wird,

wirklich entscheiden wird,

und der sich selbst hingibt,

damit jeder, der sich für

das Königreich des Himmels

entscheidet, nicht verloren geht,

sondern gerettet und mit

der Fülle des Lebens beschenkt

werden kann.


Zugegeben:

Diese Welt, in der wir leben,

sieht nach keiner göttlichen

Herrschaft aus.


Epidemien, Hungersnöte,

Naturkatastrophen und

besonders menschgemachte

Katastrophen wie Kriege, Flüchtlingsströme ohne Ende, von ihrer Macht geblendete Herrscher, zutiefst menschenverachtend,

Menschgruppen, die ihr Recht

auf Selbstbestimmung und Freiheit

so absolut setzen,

dass sie damit das Gemeinwohl

riskieren, wenn sie Abstand nehmen von Vorsichtsmaßnahmen,

ohne die wir zur Zeit unser Leben aufs

Spiel setzen und das der

anderen auch.


Freiheit und Selbstbestimmung,

die zu Lasten des anderen,

der anderen geht und diese

gefährdet, ist keine wirkliche

Freiheit, sie ist Egoismus

in seiner übelsten Form.


Das ist die Realität,

mit der sich der Mensch

auseinanderzusetzen hat. 


Dagegen setzt dieser Tag

heute ein ganz anderes Zeichen:

Wir erkennen den Gekreuzigten

und den von Gott Auferweckten

als den wahren Herrscher an.


Auf ihn hoffen wir

wider alle Gründe der Hoffnungslosigkeit

und der Resignation.


Gott hat nicht nur das erste Wort

über unser Leben gesprochen.

Er wird auch das letzte Wort

über diese Welt und ihre Menschen haben, auch über alle vordergründigen

Niederlagen hinweg.


Dafür steht er, „Jesus Christus,

der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige dieser Welt.“ (Offb 1,5b)






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