Er ist weg!
Einfach verschwunden.
Vor ihren Augen
und seine Jünger schauen
verdutzt zum Himmel
empor.
So richtig wollte wohl
keiner von ihnen daran glauben,
dass er es ernst meint mit
dem, worauf er sie immer
wieder hingewiesen
hat, Jesus:
„Ich gehe fort und komme
wieder zu euch. Wenn ihr mich
liebtet, würdet ihr euch freuen,
dass ich zum Vater gehe,
denn der Vater ist größer
als ich. Jetzt schon habe ich
es euch gesagt, bevor es
geschieht, damit ihr,
wenn es geschieht
zum Glauben kommt.“
(Joh 14,28)
Er ist weg!
Einfach verschwunden.
Vor ich ihren Augen
und seine Jünger schauen
verdutzt zum Himmel
empor.
Was bleibt?
Eindrücke.
Bilder.
Empfindungen.
Worte.
Gesten.
Berührungen.
Heilungen.
Befreiungen.
Unsagbares.
Unglaubliches.
Wunder.
Lachen.
Weinen.
Zorn.
Wut.
Ohnmacht.
Leidenschaft.
Liebe.
Vergebung.
Erfahrungen von Leid.
Erfahrungen von Hilflosigkeit.
Erfahrungen von Mitgefühl.
Erfahrungen von Tod.
Erfahrungen von Auferstehung:
Halleluja, Jesus lebt!
Halleluja, Jesus lebt!
Und schließlich diese Zusage:
Ich werde euch nicht allein
lassen. Ihr müsst nicht ohne
mich auskommen und euer
Leben bestehen. Bleibt euch
gewiss: Ich bin bei euch
alle Tage eures Lebens,
bis zum Ende der Welt.
Aber anders.
Anders als zuvor.
Gegenwärtig im Geist
und dessen Wirken,
in dem Christus selber
ganz nah ist, greifbar,
spürbar, erlebbar.
Kennen Sie das?
Wissen Sie darum?
Anders gefragt:
Gibt es für Sie persönlich
Momente und Augenblicke,
in denen Sie sich dieser
Anwesenheit Christi im
Wirken seines Geistes
gewiss waren?
Gibt es für Sie persönlich
Momente und Augenblicke,
in denen sich der Himmel
der Erde zugeneigt hat,
sie berührt hat?
Das sind Momente
und Augenblicke,
in denen Friede und Freude
alle Trauer bannen.
Hoffnung Drangsal und
Leiden trägt.
Geist wirkt und Gottes
Wille beginnt, sich
durchzusetzen.
Das sind Momente,
in denen der Wille zum
Frieden den Hass überwindet.
Hände sich entgegenstrecken
und Versöhnung anbieten.
Liebe stärker bleibt als
der Tod und seine
Verschwörer.
"Wie ein Traum wird
es schließlich sein, wenn
der Herr uns befreit zu
uns selbst und zum Glück
seiner kommenden Welt“
schreibt Lothar Zenetti.
Seine Worte beschreiben
die Zusage Jesu, dass
er wiederkommen wird.
Eines Tages. Und mit ihm
ein neuer Himmel,
eine neue Erde.
Zenetti
stellt sich Jesu Wiederkommen
sehr konkret vor:
„Der Blinde blinzelt in
die Sonne.
Dem Tauben verrätst du ein Wort
und er nickt.
Wer stumm gewesen, spricht
die Wahrheit.
Der lahme Mann schiebt
seinen Rollstuhl nach
Haus.
Geduckte heben ihre Köpfe.
Enttäuschte entdecken:
Die Welt ist so bunt.
Verplante machen selber Pläne.
Die Schwarzseher sagen:
Es ist alles gut.
Die Alleswisser haben
Fragen.
Der Analphabet liest
die Zeichen der Zeit.
Wer nichts besitzt spendiert
für alle.
Die Herrschenden machen
sich nützlich im Haus.
Wie ein Traum wird
es schließlich sein, wenn
der Herr uns befreit zu
uns selbst und zum Glück
seiner kommenden Welt“
Er ist weg!
Einfach verschwunden.
Vor ihren Augen
und seine Jünger schauen
verdutzt zum Himmel
empor.
Was bleibt?
Für dich?
Für mich?
Für unsere Gemeinde?
Für unsere Kirche?
Für die Welt?
Was immer auch geschehen mag,
schreckenerregend, menschenunwürdig,
ich hoffe auf ein offenes Herz und
einen weiten Verstand für das,
was geschieht:
Gerechtigkeit, die vollbracht wird,
Menschen, die sich einsetzen und
durchhalten bis zum Ende.
Augen, die sich öffnen
für Blitze einer neuen
Welt.
Und dass wir uns nicht einschüchtern
lassen durch die, die Macht haben,
wohl jetzt noch, aber dann
nicht mehr –
Und dass wir erfinderisch
die kleinsten Chancen zu nützen lernen,
Frieden zu stiften und Recht zu tun,
der Welt und unserer Kirche
ein menschlicheres Angesicht
zu verleihen.
Ein Gesicht, das
von Freude und Dankbarkeit,
von Hoffnung und Zuversicht,
erzählt, weil es zu einem
Menschen gehört,
der sich angenommen
und geschätzt, akzeptiert
und geliebt spürt, mit
all dem, was für ihn
persönlich zu einer
Herausforderung
seines Lebens geworden
ist und die nur dadurch
zu bewältigen ist,
weil da andere sind,
die zu ihm halten,
zu ihm stehen,
ihn verstehen.
Und dass wir den Mut nicht
verlieren, der Stimme nicht
misstrauen, die in uns von
Frieden spricht und Erlösung.
Und dass wir im Wort uns
aufrechthalten, dass nichts
unmöglich ist, für ihn, der für uns
da ist, heute und an
allen Tagen bis zum Ende
dieser Welt.
Mit dieser Zusage,
lassen Sie uns nicht nur
hilferingend und verzweifelt
zum Himmel emporschauen,
vielmehr überzeugt und
vertrauend in die Welt
hinausgehen und
Zeugen seiner
Wahrheit
sein inmitten
einer Welt, deren
eigenen Wahrheiten,
nicht tragen und
auch nicht halten können,
was sie uns glauben
machen wollen.