Nachfolge in der Kirchenkrise

Gottes Gegenwart

Ich werde einen Augenblick ruhig und sinne über Gottes Gegenwart in meinem Leben nach: in jedem Teil meines Leibes, in allem, was mich umgibt, in meinem ganzen Leben.

Liebende Aufmerksamkeit

Wie geht es mir wirklich? Ist mein Herz leicht oder schwer? Spüre ich einen inneren Frieden, freue ich mich, hier zu sein? Oder bin ich frustriert, in Sorge oder verärgert? Ich lasse meine Gefühle zu. Diesen Menschen – mich – liebt Gott.

Rückblick auf die Woche

So schaue ich auf die vergangene Woche zurück; was da war, was ich spürte? Gibt es etwas, wofür ich dankbar sein kann? Dann danke ich. Gibt es etwas, was mir leid tut? Dann bitte ich um Vergebung.

Text von Henri J.N Nouwen

„Im Gegensatz zur allgemeinen Vorstellung sind wir nicht dazu aufgerufen, Jesus nachzuahmen, sondern wir sind aufgerufen, eine Gemeinschaft von Menschen zu stiften, die auf verschiedene Weise die große Liebe Jesu spiegeln. Niemand von uns kann die Fülle dieser Liebe spiegeln. Deshalb sieht die Nachfolge Jesu für jeden von uns anders aus. Bei diesem Bestreben gibt es viele Formen und Gestalten. Das Begeisternde an der christlichen Gemeinschaft ist, dass sie uns so viele unterschiedliche Weisen der Jüngerschaft eröffnet, wir können ganz aktiv oder ganz kontemplativ sein. Wir können auch beides verkörpern, in vielfältiger Form. Manche von uns sind recht leidenschaftlich und aktiv, andere viel stiller und kaum wahrnehmbar.“ (H. Nouwen: Jesus nachfolgen, Cuxhaven 2021, S. 76)

Gebetsanliegen

Ich bitte Gott darum, mir in dieser Zeit der Kirchenkrise den mir ganz eigenen Platz zu zeigen und wie ich persönlich dem Ruf Jesu in seine Nachfolge folgen kann.

Bild

Ich lasse die Bilder der vergangenen Woche über die Krise in der Kirche, wie ich sie in den unterschiedlichsten Medien gesehen habe, nochmals vor meinem inneren Auge entstehen. Ich sehe mich selbst unter all den Menschen, die dabei zu Wort kommen oder zu sehen sind, stehen.

Impulse

1. Ich lese den Text von Henri Nouwen mehrmals hintereinander durch. Wo bleibe ich hängen? Worüber will ich mehr nachdenken? Was spricht mich an? Was fordert mich bei Lesen heraus? Welche Regungen werden in mir wach?

2. Es ist von Nachfolge die Rede. An diesem Sonntag hören wir, wie Jesus die Fischer am See in seine Nachfolge ruft und ihnen die Aufgabe, Menschen für das Reich Gottes „zu fischen“, überträgt. – Wie könnte für mich persönlich die Nachfolge Jesu in dieser Zeit der Krise der Kirche, möglicherweise auch der ganz eigenen Krise in meinem Leben als Christ, aussehen?

3. Jesus braucht Menschen für das Reich Gottes. Er braucht dich und mich, uns. Was brauche ich ganz persönlich von Jesu und von Mitchrist*innen in dieser Zeit der Herausforderung. Was erbitte ich von Jesus? Was möchte ich konkret, von ganz konkreten Menschen in meiner Kirche vor Ort erbitten?

Stille

Ich lasse meine Gedanken und inneren Regungen zu den Fragen kommen und gehen. Zum Schluss komme ich mit Gott ins Gespräch. Ich erzähle ihm, wie es mir während der Zeit der Stille erging. Wenn Gott mir jetzt etwas sagen würde, was wäre das?

Vater unser

Uns nicht mehr fesseln lassen

von der lähmenden Ohnmacht

eh nichts verändern zu können;

im heilenden Zorn jene konstruktive

Kraft entdecken die zum gewaltfreien

Widerstand bewegt;

Tag für Tag uns erinnern an Deine

göttliche Hoffnungskraft, die in uns wohnt

und wirkt, uns verbindet mit allen

Friedensstiftenden, die auf

allen Kontinenten Achtsamkeit und

Mitgefühl wagen;

Die Kraft des Humors kultivieren,

die uns nicht verbissen kämpfen lässt

für eine menschlichere Welt,

die zärtlicher und gerechter wird.

                                                     Pierre Stutz

Segen

Gott horche auf mein Verwirrtsein

in dieser Zeit der Krise. Hilf mir zu erkennen,

wie ich mit ihm leben kann. Ich kenne die Worte nicht. Ich kenne den Weg nicht. Zeig mir den Weg.

Hilf mir, auf deine Stimme zu hören und ein friedlicher und froher Mensch zu sein. Bring mich mir ganz nahe, deinem

Segen.

Einladung

Meine Idee ist es, für alle Interessierten einen öffentlichen Raum  zu schaffen, der einen Austausch in dieser Zeit der Kirchenkrise möglich machen soll.  Sollten Sie selbst daran interessiert sein, dann lassen Sie es mich bitte wissen.

Ich will zunächst die Rückmeldungen sammeln und sodann nach einer Möglichkeit suchen, die es uns erlaubt, in dieser immer noch durch die Pandemie bestimmten Zeit, in den Austausch

zu kommen.

Bitte haben Sie keine Scheu sich bei mir zu melden, wenn Sie an einem offenen Austausch interessiert sind. Gerne bin ich auch für Sie da, wenn Sie sich in einem geschützten und vertraulichen Rahmen unterhalten möchten.