„Gaudete!
Freut euch!“
Das ist die Überschrift
über diesen Sonntag.
Wie steht es um die Freude
in der Welt?
Wie steht es um die Freude
in meinem eigenen Leben?
Viele leiden unter
Einsamkeit,
Krankheit,
Verlust.
Viele reiben sich
an den Widersprüchen
dieser Welt auf.
Die Nachwirkungen der
Pandemie und alle
Herausforderungen, die auch noch
zwei Jahre nach ihrem Ausbruch mit
ihr einhergehen, dämpfen zudem
die Freude von uns Menschen
ein.
Energie- und Versorgungsprobleme
machen vielen zu schaffen.
Schon lange können wir
nicht mehr sagen, dass wir
damit nichts zu tun hätten.
Das Gegenteil ist der Fall.
Wir stecken selbst mittendrin.
Der Krieg in der Ukraine
und seine Folgen lassen
auch uns zu Betroffenen
werden, die die
Auswirkungen
zu spüren
bekommen.
„Gaudete!
Freut euch!“
Woher die Freude
nehmen?
Hat Friedrich Nietzsche
doch recht, wenn er sagt:
Wir Christen sähen
zu „unerlöst“ aus?
Wenn der Mensch
nicht aus eigenen Kräften mehr
Freude empfinden kann, dann schenkt
ihm Gott selber diese Freude.
Keine Freude,
die über die Wirklichkeiten
dieser Welt hinwegtäuschen
will.
Keine Freude, die nicht die
Tiefe des menschlichen Herzens
erreichen würde.
Vielmehr eine Freude,
die sich bewährt in
guten wie in schlechten Tagen.
Die Freude, die sich an
Christus selber fest macht
und die bestehen bleibt
über die Höhen und Tiefen
unseres Lebens hinweg.
Vorausgesetzt,
wir öffnen unser Herz
für diese göttliche Gabe,
die unser Leben zu bestehen
hilft.
Impulse
1. Worüber haben Sie sich in
den letzten Wochen am meisten
gefreut? Was war es genau für
Sie, das Sie mit Freude erfüllt?
Wie würden Sie dieses Gefühl
der Freude näher beschreiben?
War es eine oberflächliche Freude,
nur von kurzer Dauer?
War es eine tiefer reichende Freude,
die auch über die Tiefen Ihres
Lebens Bestand hat?
2. Wann haben Sie einem anderen
Menschen eine Freude bereitet?
Wann und wie? Woran haben Sie
ihm seine Freude angemerkt?
War es für Sie eine echte Freude?
Worin unterscheidet sich für
Sie echte Freude von der
aufgesetzten Freude?
3. Wie überstehen Sie die Zeiten,
in denen Ihnen überhaupt nicht
nach Freude zumute ist? In denen
Sie möglicherweise laut aufschreien
oder einfach still werden und
weinen möchten? Was sind die Quellen,
aus denen Sie dann Ihre Kraft schöpfen?
4. Gott hat uns Menschen dazu berufen,
Freude zu empfinden, Freude zu erleben,
Freude zu leben: Unser Gott ist ein Gott
des freudigen Lebens. Was fehlt Ihnen
zum Glück? Was fehlt Ihnen zur Freude?
Was davon hängt von Ihnen selbst ab?
Was könnten andere dazu beitragen? Wer?
Was erbitten Sie von Gott?
Vom Engel der Freude (Anselm Grün)
"Er klopft immer wieder an die Tür, der Engel der Freude. Doch vielleicht sind wir zu abgestumpft, um ihn wahrzunehmen.
Wenn wir an ihn denken, erwarten wir wohl etwas ganz Besonderes, das die Seele zutiefst erschüttert und unser müdes Herz aus der Alltäglichkeit herausholt:
einen Sechser im Lotto, die Möglichkeit, berühmt zu werden, eine ganz besondere Auszeichnung für von uns erbrachte Leistungen, eine unerwartete Erbschaft ...
Dem Engel der Freude begegnen wir allerdings auf ganz anderen Ebenen:
wenn wir gesund aufwachen,
unseren Alltag bestehen können,
ein freundliches Wort hören können
und spüren dürfen, dass wir mit all dem, was uns auf unserem Herzen liegt,
nicht allein gelassen werden,
sondern angenommen und geliebt sind."
Ich wünsche uns allen den Engel der Freude, der uns auch für die kleinsten Freundlichkeiten dankbar sein lässt und der auch uns zur Krippe hinführt, zu dem Kind, das uns zur Freude geboren wurde.
Segen
Gott erfüllt Euch mit Freude
und Jubel über das, was er tut.
Gott erwecke in Euch die Kraft
und Stärke durch seine Nähe.
Gott gebe Euch Hoffnung und Mut,
weil er kommt.
Er segne Euch, indem er Euch Anteil gebe
an seiner Herrlichkeit und lasse Euch erlöst
durch diese Welt und Euer Leben gehen,
erfüllt von jener Freude, die niemals endet.