Ankommen
Suchen Sie sich zunächst einen stillen Ort aus. Versuchen Sie alle störende Dinge auszuschalten. Lassen Sie sich nieder. Schließen Sie Ihre Augen und atmen Sie ruhig und langsam, mehrmals hintereinander ein und aus. Lassen Sie Ihre Gedanken kommen, aber auch wieder weiterziehen. Halten Sie sich nicht mit ihnen auf. Achten Sie nur auf Ihren Atem. Atmen Sie dreimal hintereinander tief aus und ein.
Vor Gott
Sagen Sie sich: Ich bin da. Gott ist bei mir. Er blickt liebevoll auf mich und mein Leben. Ich bin von ihm angenommen, gehalten. Gott ist in mir. Er erfüllt mich. Werden Sie sich der Nähe Gottes bewusst.
Achtsamkeit
Fragen Sie sich, wie Sie jetzt da sind. Was bringen Sie in diese Zeit mit? Gibt es Dinge, die Sie beschäftigen, erfreuen oder bedrücken? All das darf jetzt da sein. Sammeln Sie es ein und halten Sie es Gott hin. Stellen Sie sich dabei eine Schale vor, die Sie Gott entgegenhalten. Und sehen Sie, wie er sie Ihnen abnimmt.
Biblischer Text: Hebräer 12,3-4
Richtet also eure Aufmerksamkeit auf den, der solche Anfeindung von Seiten der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und mutlos werdet! Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet.
Bild
Ich nehme mein Leben und das Leben der anderen und dieser Welt in den Blick. Ich sehe die vielen Ungerechtigkeiten, die Gewalt, die Kriege, die Nöte, die Zerstörung der Schöpfung …
Bitte
Ich bitte um den Mut zu widersprechen und gegen das Böse aufzubegehren.
Arbeit mit dem Text
1. Ich bleibe noch bei den Eindrücken und Bildern von eben. Wie geht es mir damit? Welche inneren Regungen werden dadurch bei mir ausgelöst? Trauer, Wut, Bedrückung, Schwere, Hilflosigkeit, Aufbegehren …?
2. Widerstand im Sinne Jesu, gewaltfrei eben, - wie könnte mein Widerstand in den Herausforderungen meines Lebens und des Lebens dieser Welt aussehen? Kleine Schritte an vielen Orten durch viele Menschen können das Angesicht der Welt verändern!
3. Wenn ich die Möglichkeit hätte, laut zu widersprechen und mich gegen die „Sünde“ in dieser Welt zur Wehr zu setzen, wem würde ich entgegentreten wollen? Was möchte ich ihm/ihr sagen wollen? Ich nehme dabei auch mein ganz eigenes Leben und seine Herausforderungen in den Blick.
4. Wo und wie will ich in den kommenden Tagen Widerstand im Sinne Jesu leisten?
Gespräch mit Gott
Sagen Sie jetzt Gott, wie einem guten Freund, was Ihnen während dieser zurückliegenden Zeit durch den Kopf gegangen ist. Erzählen Sie es ihm, wie wenn Sie mit einem guten Freund oder einer guten Freundin reden würden.
Wenn Gott Ihnen jetzt etwas sagen würde, was wäre das?
Vater unser
Abschluss
Mitten in der Härte des Lebens
einander schweigend beistehen
mit duftendem Öl sich gegenseitig
die Hände segnend massieren
Mitten im großen Weltschmerz
einander lächelnd begegnen
Dich feiern als Vertrauenskraft
die als innerste Mitte in uns ist
Mitten im schmerzvollen
Abschied eines geliebten
Menschen vom unendlichen
Leben erzählen in das wir
liebend eingebunden sind
Mitten in den zerstörten Häusern
einander zärtlich umarmen
berührende Chansons singen
die erinnern an heilende
Solidarität.
Pierre Stutz