Glaubensmut und Stärke im Widerstand
Herrichten des Gebetsortes
Ich suche mir einen stillen Platz, den ich mir für diese Gebetszeit herrichte. Wenn ich möchte, stelle ich eine Kerze auf einen Tisch, lege eine Bibel und stelle ein Kreuz hinzu. Möglicherweise möchte ich mit einem kleinen Blumenstrauß den Platz dekorieren.
In der Gegenwart Gottes
Gott ist bei mir, aber noch mehr, Gott ist in mir, schenkt mir Leben. Ich will einen Augenblick über Gottes lebensschenkendes Dasein nachsinnen: in meinem Leib, meinem Geist, meinem Herzen. Wenn Gott mir etwas sagen wollte, würde ich es wissen? Wenn Gott mich trösten oder herausfordern würde, würde ich es merken? Ich bitte um die Gnade, mich von meinen Sorgen lösen zu können damit ich offen werde für das, was Gott mir vielleicht jetzt sagen will.
Ich weiß, dass Gott mich bedingungslos liebt. So schaue ich auf die vergangene Woche zurück; was da war, was ich spürte. Gibt es etwas, wofür ich dankbar sein kann? Dann danke ich. Gibt es etwas, was mir leid tut? Dann bitte ich um Vergebung.
Bibeltext Joh 18,33b-37
Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier. Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.
Gebetsanliegen
Ich bitte Gott um Stärke, Kraft und Glaubensmut in den Momenten, in denen ich zum Widerstand herausgerufen werde.
Bild
Pilatus ist mit Jesus im Gespräch. Ich stehe dabei und verfolge die Szene.
Impulse
Jesus hatte vor dem Richterstuhl des Pilatus nichts in der Hand, womit er seinen Anspruch durchsetzen konnte. Nur die Wahrheit war auf seiner Seite.
1. Gibt es Momente und Augenblicke in meinem Leben, in denen ich mich ungerecht behandelt fühle? In denen ich meine, die Wahrheit auf meiner Seite zu haben und mich der Macht eines anderes vollkommen ausgeliefert fühle? Welche Momente sind das? Wie spüre ich dabei meine Hilflosigkeit? Wie geht es mir damit?
2. Jesus tritt für Gottes Reich ein und zeigt den Menschen, wie sie leben können. Kann mich persönlich seine Haltung gegenüber Widerständen stärken und ermutigen, selbst gegen den Strom zu schwimmen und der Wahrheit Gottes und meines Lebens treu zu bleiben?
Was gibt mir die Kraft zum Widerspruch/Widerstand?
3. Jesus stärkt die Würde des Menschen und will ihm Hoffnung sein. Finde ich in den Momenten, in denen ich mich hilflos und ausgeliefert fühle, in ihm meinen Halt? Können sein Leben, Sterben und Auferstehen die Hoffnung in mir wachrufen? Was bedeutet es für mich, dass Jesus König meines Lebens ist?
Stille
Ich lasse meine Gedanken und inneren Regungen zu den Fragen kommen und gehen. Zum Schluss komme ich mit Gott ins Gespräch. Ich erzähle ihm, wie es mir während der Zeit der Stille erging. Wenn Gott mir jetzt etwas sagen würde, was wäre das?
Vater unser
Ausblick
du brauchst nicht das Unmögliche zu machen
du brauchst nicht über deine Möglichkeiten zu leben
du brauchst dich nicht zu ängstigen
du brauchst nicht alles zu tun
du brauchst keine Wunder zu vollbringen
du brauchst dich nicht zu schämen
du brauchst nicht zu genügen
du brauchst Erwartungen an dich nicht
zu entsprechen
du brauchst keine Rolle zu spielen
du brauchst nicht immer kraftvoll zu sein
und du brauchst nicht
alleine zu gehen
(Andrea Schwarz)
Segen
Gott, der uns als seine Kinder angenommen hat,
segne uns, dass wir im Licht bleiben und nicht in die Finsternis gehen, dass wir die Wahrheit suchen und den Irrtum meiden, dass wir die Liebe tun und nicht hartherzig werden. Amen.