Gottes Gegenwart
Ich werde einen Augenblick ruhig und sinne über Gottes Gegenwart in meinem Leben nach: in jedem Teil meines Leibes, in allem, was mich umgibt, in meinem ganzen Leben.
Liebende Aufmerksamkeit
Wie geht es mir wirklich? Ist mein Herz leicht oder schwer? Spüre ich einen inneren Frieden, freue ich mich, hier zu sein? Oder bin ich frustriert, in Sorge oder verärgert? Ich lasse meine Gefühle zu. Diesen Menschen – mich – liebt Gott.
Rückblick auf die Woche
So schaue ich auf die vergangene Woche zurück; was da war, was ich spürte? Gibt es etwas, wofür ich dankbar sein kann? Dann danke ich. Gibt es etwas, was mir leid tut? Dann bitte ich um Vergebung.
Bibeltext Lk 4,14-21
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.
So kam er auch nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: Der Geist des Herrn ruht auf mir; / denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, / damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde / und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
Gebetsanliegen
Ich bitte Gott um den Mut und die Kraft, anderen Menschen Mut und Kraft schenken und in ihnen Hoffnung und Zuversicht wecken zu können.
Bild
Ich sitze in der Synagoge unter all den anderen Menschen und erlebe den Auftritt Jesu. Ich blicke in die Gesichter der Menschen in dem Moment, in dem Jesus die Worte des Propheten auf sich bezieht.
Impulse
1. Ich erlebe die vergangenen Tage nochmals vor meinem inneren Auge. Ich blicke auf die Menschen, denen ich begegnet bin. Bewusste und auch unbewusste Begegnungen nehme ich in den Blick, Begegnungen zufälliger Art und ich blicke auf die Ereignisse in dieser Welt. Wer sind heute die Armen, die Gefangenen, die Blinden, die Zerschlagenen nah und fern?
2. Jesus sieht seine Bestimmung darin, Menschen zum Leben zu befreien und ihnen Retter zu sein. Wohin sendet Jesus mich ganz konkret, damit seine Zusage an die Menschen von damals auch für die Betroffenen von heute spürbar wird?
3. Ich spüre meinem eigenen Lebenskonzept nach. Findet meine Berufung, selbst zum Propheten in dieser Zeit zu werden, darin einen Platz? Wie kann ich der Angst, der Hoffnungslosigkeit, der Resignation, der Mutlosigkeit, der Unsicherheit unter den Menschen begegnen?
4. Jesus will auch mir Retter sein. Worin will er mir heute beistehen? Wozu will er mich herausrufen? Auf welchen Weg will er mich stellen?
Stille
Ich lasse meine Gedanken und inneren Regungen zu den Fragen kommen und gehen. Zum Schluss komme ich mit Gott ins Gespräch. Ich erzähle ihm, wie es mir während der Zeit der Stille erging. Wenn Gott mir jetzt etwas sagen würde, was wäre das?
Vater unser
Sei unser Gott, der alle Welt
in seiner Liebe leitet,
halt deine Hand so wie ein Zelt
hoch über uns gebreitet.
Sei nah in allem, was geschieht,
und tief in allen Dingen, sei
unser Gott, der alles sieht,
und hör, was wir dir singen.
Sei überall, wo Menschen sind,
wo immer Menschen träumen,
so leise wie ein sanfter Wind,
der umgeht in den Bäumen.
Sei unser Gott, der mit uns
zieht mit seinem großen Segen,
sei unser Leben, unser Lied,
ein Licht auf allen Wegen.
L. Zenetti
Segen
Gott segne uns mit Ohren, die dein Wort hören.
Segne uns mit Augen, die deine Gegenwart erkennen.
Segne uns mit Händen, die sich nach dir ausstrecken.
Segne uns mit deinem Geist, durch den wir dich erfahren.